Erste Gäste im Wildbienenhotel
Wie wichtig die Bienen für unser aller Überleben sind, sollte eigentlich jedem klar sein. Wenn die kleinen Summser nicht mehr da sind, wer bestäubt denn dann die Pflanzen? Und wenn die Pflanzen nicht mehr bestäubt werden, was wächst dann noch? Und was sollen wir essen, wenn nichts mehr wächst? Die meisten Nutzpflanzen, zum Beispiel Obstbäume, können nur Früchte bekommen, wenn deren Blüten vorher bestäubt wurden.
Die Bienen verteilen den Blütenstaub von Blüte zu Blüte und sind damit unersätzlich als Bestäuber. Um den Erhalt vieler Pflanzen zu sichern, die ihrerseits Lebensraum oder Nahrungsquelle von anderen Tieren sind, sind die kleinen Helfer unabdingbar.
Aber die Bienen sind bedroht. Pestizide, Parasiten und: fehlende Nistmöglichkeiten!
Der Deutsche Imkerbund hat gerade mitgeteilt, dass rund ein Fünftel der deutschen Bienvölker den Winter nicht überlebt haben. Normal wären etwa 10% gewesen… Zum Glück sind die Verluste damit etwas weniger schlimm, als befürchtet, aber immer noch besorgniserregend hoch.
Ein so hoher Verlust an Bienenvölkern wird bis zum Sommer kaum auszugleichen sein. Die fehlenden Flugbienen werden schmerzlich vermisst werden, daher wird es dieses Jahr wohl weniger Obst und auch weniger Honig geben…
ABER: wir können etwas tun, um unseren gelb-schwarzen Freunden zu helfen. (Und damit meine ich definitv nicht die CDU/FDP!). Meine Freundin Eva hat zum Beispiel bei sich im Garten ein Wildbienenhotel gebaut! Mit etwas handwerklichem Geschick, ein paar Brettern, Bambus-Röhren, etwas Maschendraht und Restholz entstand diese 5-Sterne-Wellness-Oase!

Wie genau das Hotel zu bauen ist, ist Eurer Fantasie überlassen. Wichtig ist, dass es an einem trockenen, windgeschützen Ort steht, trotzdem viel Sonne bekommt und über viele Hohlräume verfügt. Bambus bietet sich da natürlich an, genauso wie auch Schilf oder ausgehölte Haselnussruten. Der durchmesser sollte aber mindestens 5mm betragen. Alternativ kann man auch einen Loch- oder Hohlziegel mit Lehm bestreichen und dann wieder kleine Löcher durch die gehärtete Lehmschicht bohren, so dass die Bienen im Inneren nisten können. Außerdem kann man man in unregelmäßgen Abstanden Löcher in ein dickes Brett bohren, wieder 5mm im Durchmesser, aber mindestens 5cm lang. So kann man zum Beispiel ein Zimmer des Hotels mit Bambus, eines mit einem Zeigelstein und eines mit einem gelochten Holzblock ausstatten. Für andere Insekten kann man auch noch ein paar alte Tannenzapfen oder Restholz-Stückchen bereit legen.
Am besten ist es auch, wenn man das Hotel ohne Rückwand baut, so dass es von zwei Seiten aus angeflogen werden kann.
Es kann allerdings bis zu 5 Jahre dauern, bevor ein solches Hotel angenommen wird. Eva hatte da mehr Glück und in ihren Prachtbau sind gleich in der ersten Saison die ersten Gäste eingezogen! Das erkennt man deutlich an den verklebten Röhrchen. Tjikko sagt: HERZLICH WILLKOMMEN!
Vielen Dank, liebe Eva, für das tolle Engagement und die Bilder! Wir wünschen Euch noch viele weitere Gäste!
Was dem Schwarm nicht nützt, das nützt auch der einzelnen Biene nicht.
Marc Aurel
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